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Die Freiheit zu arbeiten

Gepostet am vor 5 Jahren
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Miranda Ademaj, Mitgründerin der Hedge-Funds-Anlageberaterin Skënderbeg Alternative Investments AG (www.skenderbeg.ch) und Vorstandsmitglied der Young Professionals Association (www.ypa.ch)

Ganze Leintücher sind über Begriffe wie „Millennials“, die „Generation Y“ oder die „Gig Economy“ vollgeschrieben worden. Wechselweise wird den jüngeren Altersgruppen – uns – mangelnde Leistungsbereitschaft oder zu viel Individualismus vorgeworfen. Was aber bislang kaum beachtet wird: Die Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist, ist auch eine liberale Avantgarde. Die sogenannten „disruptiven“ Kräfte, die das Internet entfacht hat, sind zu grossen Teilen ihr – unser – Werk. Wie viel zusätzliche Freiheit haben wir nicht durch neue Apps oder die globale Vernetzung im Internet gewonnen? Wir sind mit diesen Freiheits-Werkzeugen aufgewachsen.

Heute können ein paar unternehmerische Köpfe mit Laptops ein Unternehmen gründen und global erfolgreich werden. Viele tun dies auch. So gesehen ist der Freelancer, der im Sommer von Zürich aus arbeitet und im Winter in Andalusien oder Florida lebt, geradezu ein Symbol für die Freiheiten des Internetzeitalters. Als generelles Modell taugt dies natürlich nicht, aber es zeigt einen Wertewandel: Anstatt wie früher strikt zwischen der privaten und beruflichen Lebensgestaltung zu trennen, vermischen sich die beiden Sphären immer mehr. Im Idealfall gibt es keinen Widerspruch zwischen Freizeit und Arbeit. Wenn die berufliche Tätigkeit interessant und erfüllend ist und unsere Kreativität genügend fordert, lösen sich all die Fragen nach Leistungbereitschaft, Work/Life-Balance etc. auf.

Dennoch müssen wir einräumen: Nur ein kleiner Teil der Arbeitswelt funktioniert nach diesen Idealen. Die Realität besteht immer noch häufig aus sehr bürokratisch aufgebauten Gross-Organismen, in denen hierarchisches Denken statt das Leistungsprinzip zählt. Trotz aller Versuche, das „Intrapreneurship“ zu fördern, also das Unternehmertum von innen, tun sich die meisten grösseren Firmen schwer damit. Um aus meiner eigenen Erfahrung zu sprechen: in der Bürokratie einer Grossbank kam ich mir fremd und verloren vor. Darum habe ich ein eigenes Unternehmen für die Anlageberatung von Hedge-Funds mitgegründet; gefolgt von einem Verband im vergangenen Mai.

Die Young Professionals Association (YPA) bringt junge Leute zusammen, die Freude an der wirtschaftlichen Wertschöpfung haben. Egal ob Unternehmer oder Angestellte, es geht uns darum, die Dinge anders (besser) zu machen. Wir geben uns nicht automatisch mit vorgegebenen Strukturen ab, sondern wir hinterfragen. Im Zentrum steht der branchenübergreifende Austausch zwischen ambitionierten Berufstätigen.

Und wir möchten für die täglich gelebten freiheitlichen Werte unserer Mitglieder einstehen. Sei es, indem wir Unternehmen dabei unterstützen, bessere Arbeitsbedingungen einzurichten, welche die kreativen Potenziale ihrer Mitarbeiter freisetzen. Oder indem wir versuchen, einige der gesetzlichen Fesseln aus früheren Generationen zu sprengen.

Der wichtigste Kampf, den es diesbezüglich momentan zu führen gilt, ist jener gegen die Altersreform 2020. Diese stärkt den demographisch nicht nachhaltigen Teil der Altersvorsorge, also der AHV, auf Kosten des privaten Sparens. Sollte die Vorlage angenommen werden, so würde die Umverteilung zulasten der jüngeren Generationen zunehmen. Gesamthaft zementiert die Reform die strukturellen Probleme in der Altersvorsorge. Auch politisch betrachtet ist sie ein Lehrbuch-Beispiel für die Unfähigkeit der Politik, überholte Systeme zu reformieren. Sozialminister Alain Berset setzte sich mit dem Ziel ans Werk, das Rentenniveau beizubehalten. Die Frage, ob es nicht bessere Systeme gäbe, wurde nicht einmal gestellt.

Dabei bräuchte die Schweiz eine grosse Debatte: Welche Anpassungen braucht es bei der Arbeitsgesetzgebung? Wie können die Rahmenbedingungen, auch für Selbständige, verbessert werden? Stattdessen sehen wir das Gegenteil: Aktuell versuchen die Arbeitsbehörden, die Stempeluhr zur Arbeitszeiterfassung – eigentlich ein Relikt des Industriezeitalters – in den modernen, gut bezahlten Dienstleistungssektoren wiedereinzuführen. Verbunden mit der Frage der Arbeitsgesetze ist jene nach dem Sozialsystem und damit der Altersvorsorge. An guten Ideen, wie diese zu reformieren wäre, mangelt es nicht.

Die Politik geht bei ihrer Gesetzgebung häufig davon aus, dass nur die Interessen der Menschen über 45 Jahren zählen. Aus ihrer Sicht durchaus zu Recht, ist doch die Stimm- und Wahlbeteiligung in der jüngeren Bevölkerung vergleichsweise tief. Zudem ist unsere Generation im Nachteil: Sie hat kaum Zeit dafür, sich in die Meinungsdebatte einzubringen oder innerhalb der Parteien mühsame Grundlagenarbeit zu leisten. Familien- und Berufsplanung stehen für viele im Vordergrund. Umso wichtiger ist ein Verband, der für unsere Interessen kämpft.

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